Ein Reetdach ist eine traditionelle Art der Dachdeckung. Dafür wird getrocknetes Schilfrohr benutzt, genannt Reet, auch Rohr genannt. Die Reetdachdeckerei gilt als eine der ältesten Handwerkstechniken beim Hausbau. Mit Reet gedeckte Häuser werden auch als Reethaus bzw. Reethus oder Reetdachhaus bezeichnet.
Ein Reetdach hält in der Regel 25 bis 40 Jahre, kann aber unter optimalen Bedingungen und bei guter Pflege auch deutlich länger halten, in Einzelfällen über 100 Jahre. Entscheidend für eine lange Lebensdauer sind die Qualität des Reets, eine steile Dachneigung für schnelles Abtrocknen, eine fachgerechte Montage und regelmäßige Wartung sowie Pflege.
Ein Reetdach ist nicht von Haus aus absolut wasserdicht, sondern schützt durch eine spezielle Konstruktion und eine steile Dachneigung, sodass Regenwasser schnell an den Halmen entlang abgeleitet wird, bevor es tief eindringen kann. Die Atmungsaktivität des Reetmaterials kann jedoch dazu führen, dass Feuchtigkeit zwischen die Halme gelangt, was ohne eine geeignete Belüftung oder einen Fachmann zu Feuchtigkeitsproblemen und Moosbildung führen kann